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Künstlerische Therapien

Seit vielen Jahren besteht bei Akteuren in Luxemburg der Wunsch, künstlerische Therapieberufe reglementieren zu lassen. um

  • die Interessen der Leistungsempfänger gesichert zu wissen.

  • die künstlerischen Therapien zu schützen und einen hohen Standard an Lehrinhalten und Kompetenzen zu definieren.

Hier ein kleiner Blick auf verschiedene Therapieformen (Quelle: Wissenschaftliche Fachgesellschaft für künstlerische Therapien):


Tanz- und Bewegungstherapie

"Tanztherapie, auch Tanz- und Bewegungstherapie, nutzt Tanz und Bewegung in psychotherapeutischer Weise zur Integration von körperlichen, emotionalen, kognitiven, sozialen und spirituellen Prozessen. Sie ist eine Form der Körperpsychotherapie mit einem besonderen Fokus auf der Symbolik der Bewegung.


Seit den 1980er Jahren im Gesundheitswesen etabliert, integriert sie Erkenntnisse aus Psychologie, Psychotherapieforschung (z.B. Psychotraumatologie), nonverbaler Kommunikationsforschung, Kreativitätsforschung und den Körperpsychotherapien. Tanz und Bewegung werden als Ausdrucksform für Emotionen, körpersprachliche Kommunikation und Interaktion sowie zur Gestaltung der therapeutischen Beziehung genutzt. Ausdrucks-, Anpassungs- und Kommunikationsverhalten sind in Muskelspannung, Atmung, Rhythmen, Formen, Haltung und Bewegungsdynamik beobachtbar und durch tanztherapeutische Interventionen beeinflussbar. Die Tanztherapie ist ein ressourcenorientiertes Verfahren, das auf den Stärken der Klienten aufbaut.


Sie fördert unter anderem den Erwerb neuer Beziehungs- und Handlungskompetenz; der Körperwahrnehmung, Selbstwertempfinden und Selbstwirksamkeit, die Verbesserung von Stabilisierungs- und Regulationskompetenzen und die Bearbeitung intra- und interpsychischer Konflikte, sowie den persönlichen Bewegungsausdruck durch sprachliche Aufarbeitung des Bewegungsgeschehens."


Musiktherapie

"Der Begriff „Musiktherapie“ ist eine summarische Bezeichnung für unterschiedliche musiktherapeutische Konzeptionen, die ihrem Wesen nach als psychotherapeutische zu charakterisieren sind, in Abgrenzung zu pharmakologischer und physikalischer Therapie.

Musiktherapeutische Methoden folgen gleichberechtigt tiefenpsychologischen, verhaltenstherapeutisch-lerntheoretischen, systemischen, anthroposophischen und ganzheitlich-humanistischen Ansätzen. Musiktherapie ist eine praxisorientierte Wissenschaftsdisziplin, die in enger Wechselwirkung zu verschiedenen Wissenschaftsbereichen steht, insbesondere der Medizin, den Gesellschaftswissenschaften, der Psychologie, der Musikwissenschaft und der Pädagogik.

Musiktherapie ist seit 1979 in Deutschland eine Hochschuldisziplin. Ausbildungsinstitute mit konsentierten Ausbildungsstandards sind in der AMA (Arbeitskreis musiktherapeutischer Ausbildungen im Tertiärbereich) oder der SAMT (Ständige Ausbildungsleiter-Konferenz Musiktherapie) organisiert und dadurch von der Bundesarbeitsgemeinschaft Musiktherapie anerkannt."


Kunsttherapie

"Kunsttherapie ist die therapeutische Anwendung bildnerisch-künstlerischer Mittel und Medien (Malerei, Plastik, Fotografie, Performance u.a.). Sie befördert in besonderem Maße die Fähigkeiten zum bildnerisch-symbolischen Ausdruck, zur visuellen Kommunikation und zur aktiv-gestalterischen Auseinandersetzung mit persönlichen Themen und Problemlagen.


Mit den Medien der Bildenden Kunst werden visuelle Werke geschaffen und ästhetische Erfahrungen ermöglicht, die symbolische Äquivalente für Erfahrungen, Gefühle, Gedanken, Imaginationen und Fantasien bilden. Diese Repräsentationen werden unterstützend und lösungsorientiert verwendet, um beispielsweise Konflikt- oder Problemkonstellationen aus wechselnden Perspektiven wahrnehmen, definieren und kommunizieren zu können.


Die Art und Weise des Einsatzes und der Handhabung der bildnerisch-künstlerischen Mittel und Medien, sowie die Exploration der Gestaltungsprozesse und Werke geben Hinweise zur diagnostischen Einschätzung der zu behandelnden Personen.

Charakteristisch ist dabei die Mehrdeutigkeit in der Betrachtung der Werke sowie der ästhetischen Prozesse. Damit bieten sich besondere Potentiale zur Integration auch widersprüchlicher Gefühle und Erfahrungen. Insbesondere die Berührbarkeit, die relative Dauer und der kommunikative Wert künstlerischer Werke gehören zu den besonders wirksamen Faktoren in der Behandlung. Diese begründen die Möglichkeit, ein Gefühl von Identität, Autonomie, Selbstwirksamkeit und Selbstwert zu entwickeln."


Theatertherapie


Die Theatertherapie ist eine handlungsorientierte künstlerische Therapieform, die eine fruchtbare Verbindung zwischen der ursprünglichen Heilfunktion des Theaters und den Verfahren moderner Psycho- und Sozialtherapien herstellt. Der Therapieverlauf wird als kreativer Prozess verstanden, bei dem neue Zugänge zu vorhandenen Ressourcen gesucht werden und der gegenwartsbezogene Aspekt im Vordergrund steht. Die vielfältigen Methoden der Theatertherapie können für fast alle psychischen Störungen ausdifferenziert werden und haben sich insbesondere bei sonst schwer erreichbaren Klient*innen und Problemfeldern bewährt. Das „Probehandeln“ im Spiel ermöglicht einen hohen Transfer in das Alltagshandeln.

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